Der Faux vs. Transport Device Jr.

  • Hallo zusammen,

    ich möchte gerne ein Delay mit etwas längerer Delayzeit als Blulay & Co bauen. Zur Zeit schwanke ich zwischen Der Faux und Transport Device Jr. Hat jemand das eine oder andere, oder beide schon gebaut und kann seinen Eindruck zu Klang, Rauschen u.ä. kurz wiedergeben?

    Vielen Dank

    Robert

  • Basieren alle auf dem IC PT2399 , der Klassiker sozusagen für analog klingende Delays bis ca. 600ms .
    Klingen demzufolge auch alle ähnlich,mal mit mal ohne Modulation, was einen Chorus-Effekt auf die
    Feedbacks legt … rauschen tun sie leider auch alle mehr oder weniger, je nach Filterung des Signals...
    Willste mehr Delayzeit und bessere Audioqualität wäre z.B. ein Delay auf Basis des FV-1 die bessere Wahl.

  • Stimmt, wobei da die Auswahl an fertigen Projekten dünn ist.

    So ein Bausatz mit Tap Tempo (inkl Tap Divider) und Modulation (schaltbar Chorus /Vibrato, Regler für Depth und Rate), dazu passive Bass und Treble Regler (nur für die Repeats) - das wäre schon klasse, und zwischen der riesigen Auswahl von Projekten mal eins, was heraus sticht.

  • Hi zusammen,
    sowas müsste m.E. mit teensy3.6 zu machen sein. Das ist ein Microcontroller, der mit Arduino Tool programmiert werden kann und zu dem es eine Audio Library mit z.B. Filtern gibt. Außerdem ist ein 16bit Audio Codec Platinchen preiswert erhältlich. 256kB Ram sollten f. ca. 2,5 Sec reichen.
    Gruß Christof

  • Bestimmt auch sehr interessant, wird aber nix sein für den Einsteiger in diese Materie.
    Wobei SMDs löten auch schon ein wenig anspruchsvoller ist (FV-1) , sollte man deutlich dazu sagen

  • Basieren alle auf dem IC PT2399 , der Klassiker sozusagen für analog klingende Delays bis ca. 600ms . Rauschen tun sie leider auch alle mehr oder weniger, je nach Filterung des Signals...

    Ich hatte im Hinterkopf, dass der Chip bis ~300ms geeignet sei und danach die Klangqualität in die Knie geht, daher meine Frage.

    Die FV-1 Projekte hatte ich gesehen. Ich hatte auch über das Digidelay nachgedacht, da sind aber die Kritiken nicht so toll.

    VGR

  • Wenn man ein gut klingendes Delay mit vielen Features sucht, sind die käuflichen teilweise einfach um Klassen besser, nicht nur die teuren. Für ein simples Slapback Echo reicht ein PT2399. Der FV1 theoretisch für mehr, aber praktisch finde ich den Klang immer irgendwie flach und klein/billig.
    Ich nutze Korg Sdd-3000 (das alte aus den 80s), TC G-Major 2 und Line6 Echo Park. An keinen dieser Sounds reicht ein diy Delay ansatzweise ran. Und das ist auch schon alles alter Kram.

  • Naja, es geht ja erst mal ums selber machen ansich. Wobei sicher digitale Delays und Reverbs die eher langweiligen Vertreter sind. Was echtes analoges in der Rubrik wäre sicher interessanter (gibts da was?).

    Sicher klingen die kommerziellen besser (habe ein DD3 und ein CC) und die Harley Bentons, Joyos, etc. Effekte sind alle dem DIY preislich überlegen. Von daher gibt es eigentlich nie einen Grund, das zu machen, was wir alle hier tun. ;)

    VGR

  • Japp, das sehe ich auch so ... selbermachen ist die treibende Kraft , aus Kostengründen eher weniger. "Digitale" Delays sind nicht grundsätzlich langweiliger als analoge. Kommt halt drauf an was man draus macht ...
    PS : fast alle Mod und Delayefx von EQD basieren auf PT2399 und FV-1 und die machen richtig Spaß ! :D

  • Bucket Brigade Delays sind zwar "analog", verarbeiten das Signal aber ähnlich wie digitale Geräte diskret... Im Bild der Eimerkette: Es fließt kein kontinuierlicher Wasserstrahl, sondern das Wasser wird durchgereicht, aber eben immer "portioniert", immer als "volle Eimer", immer ein Eimer pro externem Taktsignal. Das Signal wird also ähnlich"gestückelt", wie bei einem A/D-Wandler. Mit Aliasing-Effekten und allem, was dazu gehört, hat man bei diesen Schaltungen ganz ähnlich zu tun. Es gibt keinen "analogen Klang". Diese Artefakte gehen in den hörbaren Bereich, außerdem rauschen die Teile wie blöd. Um das in den Griff zu bekommen, setzt man am Ende ziemlich drastische Tiefpassfilterung ein. Und/oder teilweise auch Compander, ähnlich wie früher das Dolby System bei Casseten. Für den Mojo-Gläubigen ist das Resultat dann die vielbeschworene "analoge Wärme". Eine entsprechende Höhenblende hat aber auch jedes komplexere digitale Delay, das rauscht bloß weniger, und man kann bei Bedarf auch wesentlich mehr Höhen drin lassen. Bei Delays spricht also eigentlich nichts mehr für die BBD's. Sie sind teurer und die Schaltung ist komplexer, weil man den zusätzlichen Taktgeber braucht. Wenn man was simples bauen will, nimmt man also den PT2399 und gut is. Eine sehr gute Schaltung ist zB das "Small Time" von valvewizard.com.
    Eine gewisse Berechtigung haben die BBD's da, wo sehr kurze Verzögerungszeiten benötigt werden, etwa Modulationseffekte. Es gibt auch Chorusse mit dem PT2399, aber die rocken im Vergleich zu einem CE-2 einfach nicht.

    http://www.valvewizard.co.uk/smalltime.html

    https://tagboardeffects.blogspot.com/search/label/Delay


    Grüße, Immo

    2 Mal editiert, zuletzt von roseblood11 (5. Dezember 2018 um 23:15)

  • Besser kann man es nicht erklären ... und ja, Mojo kann Berge versetzen bei den Kleingläubigen. Sobald NOS xy parts draufsteht denken Viele ein Stück orginale Historie in den Händen zu halten und klingen tuts auch viiiel besser. Ist aber leider im AB Vergleich meist umgekehrt. So wie Doc Browns reparierte Zeitmaschine aus den 50igern ... läuft , aber sieht Sch... aus oder so ähnlich :rolleyes: ... die Chorie(Chorusse?) mit PT2399 klingen leider wirklich wesentlich subtiler als zB. Boss style Nachbauten ...

    Einmal editiert, zuletzt von Stevtron (6. Dezember 2018 um 05:36)

  • Äh, Du hattest in Deinem allerersten Satz die Anforderung nach längerer Zeit formuliert und Du hast die Antwort, dass diese beiden dafür wenig geeignet sind!?!
    Gruß Christof

  • Naja, die Frage war:

    schon gebaut und kann seinen Eindruck zu Klang, Rauschen u.ä. kurz wiedergeben?

    darauf gab es keine direkte Antwort.

    Aber, wie gesagt, vielen Dank für die Ausführungen, es ist nett wenigstens Reaktionen zu bekommen, statt den Thread offen zu lassen. Dass die Diskussion etwas abgedriftet ist, war auch z.T. meine Schuld, da ich die analog Delays erwähnt habe.

    VGR

  • Beide Schaltungen sind extrem ähnlich. Subjektive Aussagen von Nutzern nutzen dir rein gar nichts, wenn nicht zufällig jemand beide Delays im direkten Vergleich vor der Nase hat.

    Wie sie sich in der Klangformung durch Filter unterscheiden, kannst du ja mal durch Vergleich der Schaltpläne selbst herausfinden. Man will ja schließlich auch was lernen, oder?
    Grundlagen und Onlinerechner für die Filter gibt es bei sengpielaudio.com

    Einmal editiert, zuletzt von roseblood11 (9. Dezember 2018 um 01:21)

  • Hi zusammen,
    sowas müsste m.E. mit teensy3.6 zu machen sein. Das ist ein Microcontroller, der mit Arduino Tool programmiert werden kann und zu dem es eine Audio Library mit z.B. Filtern gibt. Außerdem ist ein 16bit Audio Codec Platinchen preiswert erhältlich. 256kB Ram sollten f. ca. 2,5 Sec reichen.
    Gruß Christof

    Etwas teuerer Spaß :D
    https://www.tindie.com/products/Black…r-audio-shield/
    +
    https://www.reichelt.de/teensy-3-6-usb…-6-p191458.html

    Arbeite momentan an einem "DSP-Core" Modul.. Was in einen DIP28 Sockel passen soll. Abgewandelt davon:

    Eure schönsten Treter

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