• Da man einen Trafo/Übertrager ebenfalls in eine Sättigung fahren kann, könnte man diesen doch auch als Zerre benutzen.
    z.B. indem man das Signal erst hoch- und anschließend wieder runtertransformiert.

    Was haltet ihr von der Idee?

    Viel Brei verdirbt den Koch.

  • Hallo,

    Zitat

    indem man das Signal erst hoch- und anschließend wieder runtertransformiert

    wenn man denn versteht, wie und wodurch ein Trafo verzerrt, könnte man es ja einfach mal ausprobieren - so jedenfalls nicht. Oder wolltest du etwas darüber lesen, wie sich so eine Zerre anhört?
    In den Tiefen des Webs gibts eine Schaltung (mit einer Unmenge an Dioden - aber ohne Trafo) die eine Tape Saturation imitiert, also die Verzerrung/Komprimierung, die durch die Bandsättigung bei analoger Tonbandaufzeichnung entsteht. Physikalisch mit der Eisenverzerrung eines Übertragers verwandt.

    Gruß, Bernd

    Jaichweiß (Andy Pipkin)

  • Genau das bin ich gerade am recherchieren, wie man einen Signaltrafo bzw. Übertrager in die Sättigung fährt und von was das abhängt. Habe spekuliert, dass durch das hochtransformieren die Spannungsspitzen nicht mehr sauber vom Trafo übersetzt werden können und man ggf. dadurch schon das ganze in die Sättigung treiben kann - in der Hoffnung dass das ganze doch nicht nur von der Leistung abhängt. Gerade diese Eisenverzerrung fänd ich interessant, hörbar zu machen.

    lG Cyril

    Viel Brei verdirbt den Koch.

  • Hallo Cyril,
    für die Eisensättigung ist die Stärke des Magnetfelds relevant, d.h. I*n nicht U. Zu hohe Spannung macht andere Probleme. Man braucht also Leistung und/
    oder einen ganz kleinen Trafo. Ggf könnte man Gleichstrom überlagern. Interessantes Thema!
    Christof

  • Hallo,

    Christof hat ja schon Ansätze geliefert. Dazu Ergänzungen:
    Je kleiner der Kern ist und je mehr Windungen die speisende Wicklung hat, um so schneller gehts in die Sättigung.

    Mit Scope und Signalgenerator (evtl. dahinter noch einen kleinen Verstärker) kann man sich schnell einen Überblick verschaffen: Einen Widerstand in Reihe zur Eingangswicklung und das ganze mit verschiedenen Pegeln und Frequenzen füttern. Das Signal über dem Widerstand aufs Scope, denn diese Spannung ist proportional zum Strom (Kernverzerrungen sind Stromverzerrungen). Alternativ auch die Ausgangswicklung oszillografieren. Hier einen variablen Lastwiderstand vorsehen (auch damit regelt man die Aussteuerung des Kerns).
    Und Ferritkerne gehen schneller in die Sättigung als Eisenkerne, die "Verzerrungskurve" variiert dabei auch. Ein weites Feld für Experimente...
    Eine zusätzlich Beaufschlagung mit DC - wie Christof es vorschlug - ändert das Klirrspektrum zu mehr k2 - noch ein Parameter.

    Und natürlich vergewissern, dass die "tolle Zerre" nicht aus einem überforderten Signalgenerator (oder Amp) kommt...;)

    Gruß, Bernd

    Jaichweiß (Andy Pipkin)

  • Hmm, da wird das doch etwas komplizierter als gedacht, aber nicht unmachbar :)
    Im Endeffekt würde sich hier doch grade ein möglichst billiger und schlechter Übertrager als hilfreich erweisen, da man den dann schneller an seine Grenzen bringen kann.
    Mal eine Verständnisfrage - kann man die Hysteresekurve hierbei schon fast wie die Kennlinie einer Röhre/Diode betrachten? - wenn man sich da die handelsüblichen Kurven ansieht bekommt man bei solch weich verlaufenden Hysteresen doch schon ein gutes Gewissen bezüglich dem Klangergebnis.

    lG Cyril

    Viel Brei verdirbt den Koch.

  • Hallo,

    wenn man denn versteht, wie und wodurch ein Trafo verzerrt, könnte man es ja einfach mal ausprobieren - so jedenfalls nicht. Oder wolltest du etwas darüber lesen, wie sich so eine Zerre anhört?
    In den Tiefen des Webs gibts eine Schaltung (mit einer Unmenge an Dioden - aber ohne Trafo) die eine Tape Saturation imitiert, also die Verzerrung/Komprimierung, die durch die Bandsättigung bei analoger Tonbandaufzeichnung entsteht. Physikalisch mit der Eisenverzerrung eines Übertragers verwandt.

    Gruß, Bernd


    Moin Bernd,

    beim Stöbern bin ich auf diesen alten Beitrag von dir gestoßen.

    Ich bin total fasziniert vom Strymon Deco und daher auf der Suche nach einer Tape-Saturation.
    Bis dato hatte ich nur die Schaltung für einen Baustein "15IPS" von DIYrecording gefunden, der aber für einen Gitarreneffekt noch angepasst werden müsste (ist auf Line-Signale ausgelegt)
    https://www.diyrecordingequipment.com/products/15ips-colour

    Hast Du ggf. noch den Link oder einen Hinweis auf die von dir im Beitrag angesprochene "Tape"-Schaltung?


    Dank im Voraus und viele Grüße

    Palü

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