Unterschiede beim Buffer!!!

  • Hallo,

    ich wollte für mein nächstes Projekt mal den Bufferbausatz bauen. Kann mir jemand erklären welche Unterschiede es in den drei verschiedenen Versionen ( Germanium, Silizium und FET) gibt. Also was so klanglich passiert und vielleicht wie groß diese Unterschiede sind.

    Danke schon mal.

  • Hallo,

    du meinst sicher die Booster statt des Buffers.
    Klanglich sollen sie im Grunde alle das gleiche tun, dein Signal lauter machen ohne dabei (möglichst) die Klangcharakteristik zu beeinflussen, es sei denn ein bestimmter Frequenzbereich wird absichtlich mehr verstärkt.

    Der Germanium-Treble-Booster "Der Range" verstärkt die oberen Frequenzbereiche stärker als die tieferen -> Treblebooster eben. Da "Der Range" auf dem "Dallas Rangemaster" beruht und es damals direkt noch keine Silizium oder (MOS)-Fets gab, kamen hier Germaniumtransistoren zum Einsatz um sich nahe am Original zu halten. Germaniumtretern wird ein etwas vintagiger, weicherer Sound nachgesagt - das ist aber Geschmackssache.

    Im Gegensatz zum "Der Range" ist "Der Molie" eher für Bassisten ausgelegt, betont dafür mehr den Bassbereich. Zudem ist er nicht mit einem Germaniumtransistor bestückt sondern mit Siliziumtransistor.
    Als Bruder zum "Der Range" gibt es den "Der Birdie". Er ist ein Treblebooster und betont wie der Range eher die höheren Frequenzen. Er arbeitet auf Siliziumtransistorbasis und klingt nicht ganz so "weich" wie "Der Range", einfach etwas moderner und schärfer.

    Dann gibt es "Das Lineal" ein neutraler Booster der versucht alle Frequenzen gleichmäßig zu verstärken - also schlichtweg lauter zu machen. Auch hier kommt wieder ein Siliziumtransistor zum Einsatz - modern, langlebig, leicht beschaffbar.

    Dann gibts da noch die MOS-Fet-Booster "Der MOS" und "Der HardOne". Sie liefern satte Verstärkung was durch den Einsatz von MOS-Fets bewirkt wird.
    "Der MOS" ist ein wenig technisch ausgereifter als "Der HardOne". So hat "Der MOS" z.B. einen Pulldownwiderstand am Eingang um eventuelle Schaltknackser zu minimieren - diese würden durch die hohe Verstärkung nämlich schön im Amp rumpeln. Auch die Lautstärkereglung ist meiner Meinung nach verbessert.
    "Der HardOne" besitzt wiederum einen "Eingangsbegrenzer" - solltest du also sehr starke Pickups haben, kann es gut sein, dass hier schon dein Eingangssignal noch vor der eigentlichen Verstärkung verzerrt wird - eigentlich willst du das aber bei einem Booster nicht direkt, es sei denn du willst genau diesen Effekt.

    Wie gesagt, alles Geschmackssache.

    Ich würde dir zu Beginn den "Der MOS" nahelegen, macht echt Spass und tut was man von einem Booster erwartet und ist nicht ganz so kritisch wie ein Germanium-Booster.

  • Ein Buffer sollte den Sound idealerweise nicht verändern, in so fern kann man diese(n) nicht mit den o.g. Boostern vergleichen. Der Range z.B. ist ein Treble-Booster, also ein Kandidat welcher die höheren Frequenzen betont. Ich kenne den angesprochenen Buffer-Bausatz nicht, bin aber 100% sicher, dass dieser mit GE-Transe selbiges nicht tut.... Ich selbst verwende schon lange das MXR CAE-401 Layout aus roseblood11s Galerie, dieses verändert Dein Signal nicht, zumindest *ich* höre keinen Unterschied ;). Gestern habe ich mir diesen Booster/Buffer (JFET) gebaut und dieser färbt das Signal etwas, nicht extrem aber hörbar (etwas mehr Bässe)... Wenn bei dem Bausatz eh alle 3 Transen dabei sind teste doch einfach welche Varianze Dir am besten gefällt.....

  • Zitat von heikoha;352597

    Ein Buffer sollte den Sound idealerweise nicht verändern, in so fern kann man diese(n) nicht mit den o.g. Boostern vergleichen.


    Ein Buffer verhindert Rückwirkungen vom Ausgang auf den Eingang. Ob ein Buffer einen halbwegs linearen Frequenzgang hat, ist abhängig vom Hochpaß am Eingang und vom Hochpaß am Ausgang.
    Der Hochpaß am Eingang besteht aus dem Koppelkondensator und dem Eingangswiderstand.
    Der Hochpaß am Ausgang besteht aus dem Koppelkondensator (meist ein Elko) und dem Eingangswiderstand der nächsten Stufe. Das kann ein Röhrenvorverstärker mit Re ~ 1M sein, aber eben auch ne Transistorquietsche mit Re von 10-50K.
    Hier:
    http://www.sengpielaudio.com/Rechner-RCglied.htm
    und hier:
    http://www.elektronik-labor.de/OnlineRechner/Grenzfrequenz.html
    gibt es Onlineformulare für die Berechnung.

    Ein Booster ist schlicht und einfach ein Verstärker mit ner Verstärkung > 1. Ob und in welcher Form er filtert, hängt von der Schaltung ab.

    Zitat

    Der Range z.B. ist ein Treble-Booster,


    Eben ein Booster mit Filter. Und was anderes kann man von einem einsamen Ge-Transistor auch nicht erwarten. Der Eingangswiderstand liegt bei ca. 50-60k und der Koppelkondensator ist sogar umschaltbar. Fu liegt bei ca. 390Hz.

    Zitat

    MXR CAE-401


    Der besteht nicht aus ner einsamen Transe sondern der hat nen Operationsverstärker. Fu des Eingangshochpaß ist so niedrig, daß man damit das Gras wachsen oder Erdbeben hören könnte. Der Ausgangshochpaß hat ne Fu von ca. 70Hz. Das reicht bei der Klampfe, daß man die tiefe E-Saite noch hört. Auf dem Baß hat der tiefste Ton knapp über 40Hz.

    Wer zum Buffer nen Filter braucht, der nimmt nen parametrischen EQ und nicht son Spielzeug mit einer rauschenden Germaniumtranse.

    Zitat

    Gestern habe ich mir diesen Booster/Buffer (JFET) gebaut


    Das isn Teppichmuster ohne Stromlaufplan.

  • Hi meikel,

    danke für Deine Ausführungen;)! Mir ist schon klar, dass man den CAE nicht mit den anderen ein-Transen Teilen vergleichen kann. Ich wollte dem TE einfach eine nette kleine Alternative aufzeigen die klangneutral, klein und billig ist. Ach so, der Stromlaufplan: hier

  • Zitat von heikoha;352602

    Ich wollte dem TE einfach eine nette kleine Alternative aufzeigen die klangneutral, klein und billig ist.

    Och, der TL072 ist mitunter billiger als der FET. Die OPV Schaltung ist sogar noch einfacher (gedanklich) zu verfolgen als ne diskrete (Verstärker)Stufe.

    Zitat

    Ach so, der Stromlaufplan: hier


    Danke.
    Das Problematische bei Koppel-Elkos ist immer die Polarisierung des Kondensators. Im Schaltplan:
    + zeigt zur Schaltung, - zum Nachfolger.

    Ich erinnere, daß es auch Geräte gibt, die keinen Koppel-C am Eingang haben und das am Eingang ggf. auch ne Gleichspannung anliegen könnte. Da besteht immer die Gefahr, den Elko zu schrotten, wenn/weil die negative Elektrode zu lange positiver als die positive war/ist. Hier machte es Sinn, entweder nen unipolaren C zu nehmen oder sich aus 2 Elkos (doppelte Kapazität) sich nen "unipolaren Elko für Arme" selbst zusammenstellt (Hoffentlich ist mein dürftiges ASCII "Gemälde" verständlich genug):

    Code
    + [elko] - ...  - [elko] +


    Die 20..40 Cent mehr dürften keinen zum Bettler machen.

  • Zitat von meikel;352603

    Och, der TL072 ist mitunter billiger als der FET.
    [...]Die 20..40 Cent mehr dürften keinen zum Bettler machen.

    Genau den meinte ich ja :). Ich hatte den Baby Pink nur deshalb erwäht, weil der TE nach Klangunterschieden der verschiedenen Transen im "Der Buffer" gefragt hatte. Das "Gemälde" ist bestens verständlich...:cool:. Als Koppel-C nehm ich eh meistens was unipolares, aber der Tipp mit den 2 Elkos ist echt gut, danke!

  • Zitat von heikoha;352605

    Genau den meinte ich ja :). Ich hatte den Baby Pink nur deshalb erwäht, weil der TE nach Klangunterschieden der verschiedenen Transen im "Der Buffer" gefragt hatte.

    Da bin ich überfragt. Den letzten Transistor hatte ich vor ca. 35 Jahren deshalb in der Hand, weil er nicht freiwillig in die Tonne springen wollte.

    Zitat

    Das "Gemälde" ist bestens verständlich...:cool:. Als Koppel-C nehm ich eh meistens was unipolares, aber der Tipp mit den 2 Elkos ist echt gut, danke!


    Der Tip is alt wie die Steinkohle und stammt aus ner janz alten DDR-Bastel- oder Elektronikzeitschrift. "Wir hadden ja nüschd..."

  • Zitat von meikel;352608

    Den letzten Transistor hatte ich vor ca. 35 Jahren deshalb in der Hand, weil.....


    da war ich ja fast noch flüssig.....

    Zitat von meikel;352608

    Der Tip is alt wie die Steinkohle und stammt aus ner janz alten DDR-Bastel- oder Elektronikzeitschrift. "Wir hadden ja nüschd..."


    :D

  • ... einen hab ich noch...

    Zitat von heikoha;352610

    da war ich ja fast noch flüssig.....


    Ich auch: 10 Bier kosteten damals 4 Ostmark inner Kneipe. Für die paar Cents darf ich heute noch nich mal am Bierglas riechen.

  • Zitat von meikel;352611

    4 Ostmark inner Kneipe..... für die paar Cents


    früher war alles besser....:o:eek:

    um mal aufs Thema zurück zu kommen (der TE scheint ja völlig verstört das Weite gesucht zu haben): @TE: lass mal hören ob/wie/überhaupt Du etwas für Deinen Sound herausgefunden hast?

  • Zitat von heikoha;352612

    früher war alles besser....:o:eek:

    Nö. Nach Walter und Erich kamen Helmut, Gerd und Merkelinchen. Das is vom Regen in die Traufe.

    Zitat

    um mal aufs Thema zurück zu kommen (der TE scheint ja völlig verstört das Weite gesucht zu haben):

    Wir wollen es nicht hoffen. Aber es ist eben ein weites Feld. Ein simpler Transistorwechsel wäre zu schön, aber meist hat man mehr Arbeit.

    Zitat

    @TE: lass mal hören ob/wie/überhaupt Du etwas für Deinen Sound herausgefunden hast?


    Einfacher wärs, wenn er in nem Tretminenladen ein paar Geräte testet und dann hier oder bei Google nachfragt, obs das betreffende Teil auch als DIY gibt.

  • Noch bin ich da, habs nur mal verfolgt was noch so kommt.
    Wie gesagt ich bin grad am planen und der Buffer soll in eine Junction Box kommen. Ich wollte mir vor allem das ganze umbauen ersparen.

    Danke euch für die Kommentare

  • Ich habe den Buffer in der germanium Variante gebaut, und es schien so, als ob er, dem Effektboard vorgeschaltet, den Sound meiner Strat in cleanen Sounds "einen winzigen Tacken" weicher erklingen lässt. Übersetzt heisst dies, es entstehen supersubtile winzige Verzerrungen im Treblebereich bei cleanen Sounds. Sagen meine Ohren.

  • Eben ein Booster mit Filter. Und was anderes kann man von einem einsamen Ge-Transistor auch nicht erwarten. Der Eingangswiderstand liegt bei ca. 50-60k und der Koppelkondensator ist sogar umschaltbar. Fu liegt bei ca. 390Hz.


    Hallo,


    der Original Rangemaster hat für meine Auffassung 10k Eingangswiderstand + 7k Tonabnehmer Singlecoil =17k.
    Bezogen auf den Eingangskondensator 6,8n ergibt sich eine Fu von 1,5kHz.
    Bei "Der Range" ist das etwas anders, hier wird der 2,2n mit 3,3n oder 6,8n zusammengeschaltet.

    Die Sache dann so aus:

    10k+7k mit 2,2n = Fu = 4,6 kHz
    10k+7k mit 2,2n+3,3n = Fu= 1,8kHz
    10k+7k mit 2,2n+6,8n = Fu= 1kHz


    Gruß
    Steffan

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