Brummfilter für Netzteile

  • Hallo,

    ich hab hier mal ein Layout für einen einfachen aber sehr gut funktionierenden Brummfilter erstellt.

    Vorlage ist die Schaltung aus einem Boss RV-3 von dem der Schaltplanauszug ist.
    Daraus habe ich einen Teil herausgezogen und den Transistor gegen einen der 3A abkann getauscht. Den SD1266 gibt´s z.B. bei Reichelt.

    Somit ist diese Schaltung perfekt in der Zuleitung vom Netzteil zur Daisychain einsetzbar. Ein weiterer Vorteil ist, daß in dieser Schaltung die Ausgangsspannung kaum von der Eingangsspannung abweicht.

    Also kann man damit auch ein brummendes 9V Netzteil zum schweigen bringen und hat trotzdem hinterher noch genug Saft für seine Treter.

    Ich habe diese Schaltung in alles NT, die ich im Einsatz habe eingebaut.
    Selbst einem Schaltnetzteil konnte ich damit das pfeifen abgewöhnen.

    Also für alle, die Probleme mit brummenden oder pfeifenden Netzteilen haben kann ich nur empfehlen, diese Schaltung mal auszuprobieren!

    Grüße
    LöD

  • ja wurde sie auch.
    Es geht ja auch nicht um die Schaltung sondern daß ich es mal zusammengefasst habe und ein nachbaubares Layout dazu erstellt habe.
    So muß man nicht in alten Beiträgen rumsuchen sondern hat alles am Stück.

    Darum gings mir, und nicht um Lorbeeren zu ernten die andere verdient hätten.

    LöD

    Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben. (A.v.Humboldt)

  • Das ist ein generelles Problem: Wo findet man hier mal eben schnell einen bestimmten Schaltplan oder ein Layout??! (Zu dieser kleinen Schaltung hatte ich auch schon ein Layout - komplettes Netzteil mit Trafo, 7809-Regler und "Boss-Nachregelung" - entworfen; leider ein kleiner Tippfehler drin, Elko statt 47µ 24µ; außerdem weiß ich nicht, ob der Darlington MPSA13 als npn funktioniert; ich ändere das gerade mal.)
    http://forum.musikding.de/cpg/albums/use…-reagulated.GIF

    edit: geändertes Layout: http://forum.musikding.de/cpg/albums/use…agulated_v2.GIF

    edit nochmal: Zu beachten ist natürlich die unterschiedliche Pinbelegung der verschiedenen npn-Transistoren!

  • Hallo,

    Zitat

    Also ich würde da lieber den LM317 (1,5A) oder sogar den LM350T (3A) als Spannungsregler einsetzen. Denn kann man z.B. auf 9,5V einstellen und kompensiert so die Verluste an Q2. Außerdem rauschen die weniger als die 78xx Regler.

    das kannst du ja auch machen. Die hier gezeigte Schaltung hat halt den Vorteil, daß sie unabhängig vom verwendeten Netzteil funktioniert und "nur" ca. 0,7 V klaut.

    Zur Funktion - falls es interessiert: Es handelt sich nicht um einen Regler sondern um ein "Super RC Filter". Die Tiefpaßwirkung (Filter) des Widerstands vom Plus-Eingang zur Bassis des Transistors und des Elkos von der Basis nach Masse wird praktisch mit der Stromverstärkung multipliziert. Es ist also so, als ob der Elko z. B. 100x größer wäre.

    Gruß, Bernd

    Jaichweiß (Andy Pipkin)

  • Zitat von eBernd;235023


    Zur Funktion - falls es interessiert: Es handelt sich nicht um einen Regler sondern um ein "Super RC Filter". Die Tiefpaßwirkung (Filter) des Widerstands vom Plus-Eingang zur Bassis des Transistors und des Elkos von der Basis nach Masse wird praktisch mit der Stromverstärkung multipliziert. Es ist also so, als ob der Elko z. B. 100x größer wäre.

    Das ist sehr interessant, das hab ich nicht gewußt. erklärt aber die gute filterwirkung! Ich habs halt gebaut, es hat funktioniert und ich war zufrieden! ;D


    warum ich das überhaupt probiert habe:
    ich habe drei verschiedene NTs:
    Ein Schaltnetzteil, ein 1000mA und ein 500mA Trafo NT.
    Das Schalt NT hat gepfiffen, das 1000er gebrummt und das 500er geknackt...
    und die beiden Trafo NTs haben bei Spannungsregler a la LM317 und trotzdem waren sie nicht brummfrei.
    erst als ich diese Schaltung dahintergehängt hatte war ruhe, absolute ruhe.
    und das sogar beim Schalt NT.

    Und wegen des Spannugsverlustes:

    Ich stell die Nts halt auf 12V, dann hab ich etwas mehr Headroom in den tretern und kaputt gegangen ist mir auch noch keins (auch kein digitales)

    Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben. (A.v.Humboldt)

  • Hallo!

    Ich habe den Filter mal mit einem schlechten Netzteil getestet. Ich habe dafür 100uF am Ein- und Ausgang verwendet und einen BC639 für Stöme bis ca. 60mA. Also mehr für den Einsatz im Effektgerät und nicht direkt im Netzteil.

    Bei einer Last von ca. 60mA Zeigt sich keine Änderung der Störungen, wenn man nur einen 220uF Elko verwendet.

    Mit dem Filter allerdings, gehen die Störungen extrem zurück. Auf dem Bild seht Ihr den Schaltplan mit Bauteilwerten, Pinbelegung des BC639 Transistors und das Oszilloscopbild vom Eingang (oben) und Ausgang (unten). Zu beachten ist das das Signal um den Faktor 10 gegenüber dem Eingang auf dem Bild vergrößert sind. D.h. die Störungen sind wesentlich geringer.

    Störungsspitzen am Eingang ca. 250mV. Am Ausgang ca. 10mV.

    Also wirklich ein feines Teil. Wenn ich noch mal Zeit und Lust habe, werde ich das mal mit einem LC-Filter testen.

    Wenn man aber die Kosten für einen Transistor, Widerstand und 3 Elkos mit dem einer Spule und Elko vergleicht, kommt der LC-Filter vermutlich teurer, wenn man die gleiche Filterwirkung erzielen möchte. Der Spannungsverlust wird auch nicht viel geringer sein.

    Vielleicht kann das ja mal jemand anderes testen!?

    Gruß
    Jürgen

  • ui sehr schön...kann mir mal jemand nen transistor für 1A empfehlen?den es auch bei conrad gibt zum Bleistift...

    Was glauben sie was hier los wär, wenn alle wüssten was hier los ist?

  • Hallo Jürgen,

    danke für Praxistest und Doku. :D

    Anmerkungen: Den 47 µ an der Basis gegen einen der beiden 100 µ tauschen verdoppelt die Brummunterdrückung. Der 100 µ am Ausgang bringt (allein) eh nicht viel.

    Der verwendete BC639 hat wenn Suffix -10 eine Verstärkung (DC) von 63... 100 und bei Suffix -16 100...250 ohne Suffix noch weniger.

    Ein BC 337-40 hat immerhin 250... 630. Das müßte noch mal einen ordentlichen "Schub" geben, da die Brummunterdrückung proportional zum hfe des Transistors ist.

    Von dem BC337-40 sollte man sich ein paar auf Lager legen - die sind auch gut zum Relais treiben. Ich weiß, es gibt 100e von Transistoren, die geeignet wären. Aber die legt man sich ja nicht alle auf Lager.;)

    Hier die Kurzdaten vom BC337-40:

    Gehäuse: TO92 - c b e
    Vceo: 45 V
    Icmax (DC): 0,8 A
    Pd: 0,625 W
    hfe: 250... 630
    Vce_sat: 0,7 V @ 0,5 A

    Gruß, Bernd

    Jaichweiß (Andy Pipkin)

  • wasn bei son transistor jetz maßgebend Ic oder Ice?...ich hab nähmlich den BC 875 bei corad gefunden und werd aus dem datenblatt net schlau...

    Was glauben sie was hier los wär, wenn alle wüssten was hier los ist?

  • Normallerweise wird der Kollektorstrom als Ic angegeben und im Falle des BC875 wäre er 1A. Ist aber ein Darlington, von daher mehr Spannungsverlust auf der Kollektor-Emitter Strecke.

    Gruss
    Chris

    :P Ich liebe Blondinen :P

  • schlag mich nicht wenn ich so blöd frage ... is das schlimm wenns nen darlington is? bzw. wieviel spannung fällt da ab?

    Was glauben sie was hier los wär, wenn alle wüssten was hier los ist?

  • sorry, ich muss mich korrigieren. Ist garnicht Wahr was ich über den darlington geschrieben habe. Ein Darlngton hat über Kollektor-Emitter Strecke die gleiche Verlustspannung wie ein normaler Transistor. Lediglich die Basis-Emitter Strecke hat den doppelten Widerstand.

    Gruss
    Chris

    :P Ich liebe Blondinen :P

  • Hallo,

    Zitat

    Ein Darlngton hat über Kollektor-Emitter Strecke die gleiche Verlustspannung wie ein normaler Transistor.


    das schon, aber in dieser Schaltung funktioniert der Transistor als Emitterfolger und das heißt die Ausgangsspannung (= Emitterspannung) ist 2x Vbe kleiner als die Basisspannung, also als die Eingangsspannung.

    Gruß, Bernd

    Jaichweiß (Andy Pipkin)

  • Na Klaro!

    Hatte ich doch im Effektboard gerade beschrieben :(
    Und wenn Du dem Basiselko ne Z-Diode parallel schaltest, regelt das Ganze sogar! ;D
    Edit: Dazu noch parallel einen 10k Trimmer (Schleifer an Basis) und du kannst die Ausgangsspannung sogar einstellen.

    War doch früher ne Standardschaltung!

    Gruß
    Peter

    Die klangliche Genialität von Röhrenamps basiert auf ihren technischen Unvollkommenheiten.


  • Hallo!

    Werde mal den anderen Transisor und den 100uF an der Basis testen. Wenn die Schaltung dann noch besser wird, müßte die einen LC-Filter bei weitem schlagen.

    Außerdem ist der BC337-40 noch 3 Cent billiger.

    Gruß
    Jürgen

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!