Hilfe! Yamaha G100 (gilt auch für G50) Optimierung Zerrsound?

  • Guten Morgen allerseits,

    Danke für die vielen Vorschläge. Ich habe jetzt erst mal 10 Stck 1n34a Ge Dioden und 10 Stck 1nF MKT Kondensatoren bestellt. Wenn die da sind und ich sie einheüügebaut habe, melde ich mich wieder.

    LG Andreas

  • Guten Morgen,
    Auch von mir.
    1. Eine interessante Literatur http://www.tdpri.com/threads/free-b…lifiers.126958/
    2. Als Anregung wahrscheinlich wäre es lohnenswert maö einen Compressor vor den Amp zu hängen, um diese Diodenschaltungen leichter im sweet spot zu betreiben.
    Gruß Christof

  • Hallo,

    Den FET würde ich auch mal in Ruhe lassen, auch die Siliziumdioden die jetzt drinnen sind. Die stören dann nicht mehr, der FET hat auch seine Funktion und der Verstärker bleibt weitestgehend "Original".
    Das Netzwerk - so wie gemalt - ist vorwiegend für Schottkydioden. Germaniums haben selbst schon einen relativ hohen Innenwiderstand und brauchen dann keinen Externen mehr in Reihe, heißt, einfach zusätzlich 2 Ge-Dioden + 1 oder 2 mal 1nF und dann dürfte der Klang schon recht gut passen.
    Ja, der Pegel geht dadurch etwas runter, aber doch nur 2 oder 3 dB.
    Manche legen sich auch eine Buchse! Die sollte gegen das Gehäuse isoliert sein um Brummschleifen zu vermeiden, z.B. verwendet man L und R einer Stereoklinke, ansonsten ist die Verkabelung unkritisch. Dann haben die einfach ihre 2 oder 3 "Dongles" (also Stecker mit etwas Elektronik aber ohne Kabel) zum "Soundwechsel". Will man etwas neues probieren muß man dann auch nicht jedesmal den Verstärker auf- und zuschrauben.

    Gruß, Loesti

  • Hallo Allerseits,

    ich kann nun eine Statusmeldung abgeben, da alles verbaut wurde. Zunächst - ich habe den Widerstand im Feedback am OpAmp wieder auf Werkseinstellung (4,7kOhm) zurück gesetzt. Und ich vergleiche beim Soundcheck immer den gepimpten G100-II-212 gegen einen Stock G50-II-112. Die klingen natürlich schon alleine wegen des Gehäuses und der unterschiedlichen Lautsprecherkonfiguration leicht unterschiedlich, aber das ist immer noch besser, als mit der Erinnerung zu vergleichen. im Vorstufenbereich sind die Schaltungen beider Amps identisch, ich teste bei lautem Wohnzimmerniveau. Beide Amps sind natürlich identisch eingestellt, Gain voll auf, sonst alles in der Mitte, ausser die Höhen, die habe ich auf Drei Uhr gestellt, dann hört man das Zischen sehr gut.

    Zunächst habe ich die zwei 1n34a Ge-Dioden parallel zu den bestehenden Si-Dioden eingelötet, der Einfachheit halber von unten, an die Lötpunkte einer der beiden Dioden. Anders als wegen der geringeren Durchlasspannung erwartet geht dabei der Verzerrgrad leicht zurück. Sonst hatte ich einen größeren Unterschied erwartet, die Schärfe des Zischens war immer noch da, evtl. etwas milder, aber die Unterschiede sind nicht riesig.

    Entsprechend große Hoffnungen hatte ich an die Kondensatoren. Auch dort habe ich von unten parallel zum bestehenden 330pF Kondensator zunächst 1nF eingelötet. Siehe da, das Zischen wird weniger, daher habe ich ein weiteres nF eingelötet. Nun ist das Zischen soweit weg, derzeit habe sogar 3nF drin, das macht dann in Summe 3,3nF anstelle der ursprünglichen 330pF. Ich habe den Eindruck, das der Effekt in den Grenznutzen geht, der Unterschied zwischen zwei und drei zusätzlichen 1nF Kondensatoren war nicht mehr erkennbar. Anders als erwartet ist kein nennenswerter Höhenabfall des Gitarrensignals festzustellen.

    Unterm Strich ist es jetzt besser, ein Plexi ist nicht draus geworden, mit dem Zerrkanal werde ich vmtl. auch zukünftig nicht groß spielen, da werfe ich lieber einen Bodentreter an. Den G50 lasse ich erst mal Stock und studiere den Sound des 100er noch ein bischen, dann baue ich den G50 evtl. auch noch um, es ist ja wirklich wenig Aufwand.

    Danke nochmal für die Hilfe, ich habe viel gelernt! Der Buchtipp oben ist super, da steht wirklich alles relevante drin. Ich freue mich über weitere Tipps und Kommentare.

    LG Andreas

  • Hi, gratuliere zur Verbesserung!
    Da diese simplen Diodenschaltungen keine eigene Kompressionswirkung haben, können sie m.E. eigentlich nur einen bestimmten Pegel ancrunchen. Daher der Hinweis oben auf einen vorgeschalteten externen Kompressor. Muss man fürs Bluesige den Gain nicht ziemlich zurückdrehen?

    Auffällig ist, dass anscheinend diese komplizierteren Dioden-Widerstands-Kombinationen sich nicht so recht durchgesetzt haben, zumindestens habe ich bisher noch kein Pedal damit gesehen.
    Gruß, Christof

  • Hallo zusammen!
    Schön, wenn etwas dabei herausgekommen ist!
    @ Andreas: Am meisten an der Stufe hätte mich jetzt der m.E. arg knappe 100nF Koppelkondensator gestört. Aber das ist in dem Gerät wohl durchgängig. HiFi ist wohl eher die Sparte von Yamaha. Zwar "matscht" ein Verzerrer mit zuviel Bässen schnell, aber man kann die Bässe im Pegel absenken, statt sie wie hier komplett herauszuschneiden. So fehlt einfach der Druck im Anschlag. Heißt schaltungstechnisch, dem 100nF einen ca. 470nF mit ca. 27k Reihe parallel schalten. Müsste man dann aber in allen Stufen entsprechend so machen, also doch besser bleiben lassen. Und Christofs Hinweis auf einen Kompressor würde ich so auch mal unterstreichen.
    @ Christof: Ein Kompressor ist natürlich immer empfehlenswert. Noch besser zwei. Sinn solcher Dioden-/Widerstandsnetzwerke ist aber eigentlich genau, über einen weiten Pegelbereich einen sanften Crunch zu bekommen. Aber stimmt, realisiert habe ich das auch selten gesehen.
    Gruß, Loesti

  • Also da muss ich jetzt mal eine Lanze für Yamaha brechen - diese Amps habe ich ja gerade, weil sie wirklich klasse klingen. Der Clean Kanal ist fantastisch, strahlend mit mords Volumen, wirklich guter Federhall, und bleibt auch clean bis in sehr hohe Leistungsniveaus. Ich hatte die Faxen dicke von Röhrenamps, die genau bei einem Wetterzustand und bei genau einer Lautstärke einen einzigen guten Sound produzieren. Mit den Yamahas und einem inzwischen entsprechend angewachsenen Pedalboard kann ich bei jedem Wetter tolle Sounds in jeder Lautstärke produzieren. An Bass fehlt es den Yamahas absolut nicht, insbes. der 100er mit 2x12 macht auch untenrum Druck ohne Ende. Was allerdings auffällt, ist das Matschen bei dem nicht gepimpten Amp im Crunch Kanal - wenn man z.B. auf ner Strat mit QP pickup in neck Position die tiefe E-Seite leer schwingen lässt und dazu auf der B-Saite eine G spielt, was ja eigentlich harmonisch ist, entstehen gruselige ghost notes, fast wie wenn man sattt der G eine F oder F# gespielt hätte. Vielleicht ist deshalb der Koppelkondensator drin, wobei der ja wirklich in allen Stufen verbaut wurde, was gegen die Theorie spricht. Übrigens wurde dieses Problem durch den Umbau geheilt.

    Ich habe heute nochmal länger mit einer Les Paul (ziemlich klassisch, Burstbucker 2 und 3) und einer ganz klassischen Strat (alle Pickups ca. 6kOhm) gespielt:

    • Die Zerre ist definitv zu wenig (ja, stimmt, beim reinen Bluesen reicht es, auch bei der Strat, die ist aber fast komplett clean, aber 70er Jahre ZZ Top geht nicht), ich denke darüber nach, den Feedback Widerstand doch wieder auf 10k zu erhöhen.
    • Der Lautstärke-drop ist erheblich, auch da denke ich über eine Kompensation durch maßvolle Erhöhung der Verstärkung des Impedanzwandlers nach. Wo würde man da am besten angreifen?

    In Folge dieses Projektes werde ich mir wohl ein Oszi zulegen.

    LG Andreas

  • Was ich an HiFi bisher so von Yamaha gehört habe war ich auch immer sehr angetan. Habe mir eben den Schaltplan nochmal kurz angeschaut: sonst sind überall ausreichend dimensionierte Elkos verbaut, also im Cleankanal passt der Frequenzgang dann wohl. Der symmetrische Aufbau des Verstärkers ist sicher ein großer Pluspunkt - Elkos als Koppelkondensatoren sind Geschmackssache (meiner aber nicht).
    Die Germaniums werden bei Frost im Proberaum aber auch anders klingen, als bei 35°C auf dem Open Air.
    E-B-G??? Meinst du die kleine Terz über der 2. Oktave? Neija, die kleine Terz in der temperierten Stimmung ist ja auch ca. 1% neben dem Intervall in reiner Stimmung (in Zahlen: 1,1892 statt 1,2). Außerdem ist über solche Strecken die Bundreinheit nicht mehr so gewährleistet. Wirklich reine Intervalle bekommt man auf der Gitarre am besten mit Flaggiolets auf den zwei "E"-Saiten. Unreine Intervalle vermatscht jeder Verzerrer, auch mit Germaniums, aber mit Germaniums eben nicht so auffällig.
    4k7 - 10k ist hier kein großer Unterschied, wenn du ohnehin einen Gainregler davor hast, spricht auch nichts dagegen hier mehr Reserve einzubauen.
    Zur letzten Frage sage ich mal besser nichts falsches.
    Thema Oszi, meine Meinung: Besser mal ein gutes Multimeter als ein schlechtes Oszi angeschafft.
    Aber viel Spaß und Erfolg weiterhin beim basteln!
    Gruß, Loesti

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