J5MK1 - schwingt

  • Hallo zusammen,

    ich bin auch einer von denen, die einen J5MK1 gebauten haben. :D

    Leider habe auch ich das Problem, dass der Amp in bestimmten Einstellung zu schwingen beginnt. Das Schwingen tritt bei folgenden Einstellungen auf:

    Vol: variabel im Verbund mit Höhen-Regler
    Gain: spielt keine Rolle
    Fat: spielt keine Rolle
    Bass: spielt keine Rolle
    Mid: spielt keine Rolle
    Höhen: variable im Verbund mit Vol-Regler
    Master: ab ca. 9Uhr Stellung
    Gain-Schalter: Off-Stellung
    Endstufen-Schalter: Off-Stellung

    Ich habe bereits R2 an die Eingangsbuchse gelegt.

    Gibt es eine Möglichkeit, das Schwingen zu eliminieren? Lässt sich am Aufbau irgendetwas erkennen, was das Schwingen verursacht bzw. verursachen könnte?

    Grüsse
    Andrej

  • Ist immer schwierig, solche Probleme per Ferndiagnose zu beheben. Es scheint mir ein Masseproblem zu sein. Ich hatte schon oft Erfolg, wenn ich die Massen umverlegt hatte, z. B. direkt an den Minuspol des ersten Netzteilelkos.

    Gruß, Bernd

  • Hi Andrej,

    gibt es ein neues Layout beim J5mk1 oder hast Du da selbst "optimiert"?
    Grundsätzlich sieht das ja sehr ordentlich aus, was Du gemacht hast, aber das Layout so zu verändern, birgt eben auch Risiken.
    Da ist es dann auch schwierig Tips zu geben. Versuch doch mal Bernds Idee.

    Gruß Markus


    ---- in der Beschränkung zeigt sich erst der wahre Meister -----

  • Hallo,

    da es sich anscheinend um einen stark "customised" J5 handelt, ist es schwer, Konkretes zu sagen.

    Der Aufbau/Verdrahtung wirkt vorbildlich (nicht dein erster Amp?).
    Du hast die Potigehäuse zwar alle miteinander verbunden, ich kann aber auf den Fotos nicht erkennen, ob du den Draht auch auf (Stern-)Masse gelegt hast. Das solltest du auf jeden Fall tun - sonst fungieren die Potigehäuse nämlich nur als unerwünschte Koppel-C.
    Dann könntest du noch ein paar Kabelbinder "opfern" und testen, ob die gebündelten Leitungen - nur die, die Signal führen - mehr separiert das Problem lösen.

    Gruß, Bernd

    Jaichweiß (Andy Pipkin)

  • Hallo,

    vielen Dank für die Tipps!

    Ich habe die Fehlerquelle gefunden. Es sind die Leitungen, die den Ausgangsübertrager mit Saft versorgen. Hebe ich diese an, verschwindet das Schwingen. Selbst wenn alle entscheidenden Potis voll aufgedreht sind schwingt nix mehr.

    PUH! Zum Glück kein elendiges Gesuche!

    Was allgemein den Aufbau angeht:
    Ich hatte mir bei Musikding nur die Dokumentation gekauft. Ich hatte Lust sämtliche Teile auf eigene Faust zu besorgen.
    Beim Bohren des Gehäuses ist mir dann ein Malheur passiert. Die Bohrungen für die rückwärtige Bestückung sollten eigentlich genau spiegelverkehrt sein. So, dass die Lautsprecheranschlüsse auch in untermittelbarer Nähe zum AU und Netzbuchse & Sicherungshalter in unmittelbarer Nähe zum NT sind. Tja, nicht aufgepasst. Aber egal ist ne "optisch dramaturgische" Sache.
    Die einzige tatsächliche Modifikation, die ich durchgeführt habe, betrifft die Netzsiebung. Hier habe ich auf Vorschlag eines bekannten Elektronikers die Siebung um je 220µF für C17 und C16 erhöht um mögliches Brummen in höchsten Mastereinstellungen zu reduzieren. Er meinte, dass eine Erhöhung auf 2 x 220µF reichen würden. Weil ich aber ein bisschen faul bin, habe ich einfach die 220µF in Rohrleitungsschellen ausm Sanitärbereich vom Baumarkt da hingesetzt, wo sie jetzt sind und kondensatorentsprechend parallel angeschlossen (auf dem Bild "nt_umgebung" zu sehen links neben den Netz- und Stand-By-Schaltern). Ob`s was gebracht hat? Keine Ahnung! Hör da nix. Einziger Unterschied zur Originalbestückung, ist, dass der Amp beim "Runterfahren" (von Betrieb auf Stand-By) sehr viel länger braucht.

    Frohe Ostern & Viele Grüße
    Andrej

  • In den Leitungen von der Endröhre zum Ausgangsübertrager schwingt die größte Signalspannung des ganzen Amps. Die Leitungen sollten deshalb so kurz wie möglich und verdrillt sein. In deinem Amp sind das wunderbare Sendeantennen, die die ganzen Innereien verstrahlen.
    Gruß Axel

  • Hallo Axel,

    dank deinem Tipp schwingt der Amp mit volume-mäßig auf Null gedrehter Klampfe nicht mehr. Vielen Dank!

    Drehe ich allerdings an der Gitarre des Volume hoch, fängt er nun im geboosteten Modus schon ab ziemlich frühen Master-Stellungen an zu schwingen. Hat jemand vielleicht einen Tipp, was man nun machen könnte?

    Die Verdrahtung sieht jetzt so aus...

    Gruß
    Andrej

  • Hi Andrej,
    diese aufwändige Masseführung ist ja auch fehlerempfindlich. Hast Du alle Punkte mal gegen das Gehäuse gemessen mit dem Ohmmeter? Warum sind die Massepunkte teilweise nicht direkt sondern mit einem Widerstand mit dem Gehäuse verbunden? Habe keinen Schaltplan. Habe mal gelernt, dass Gitterwiderstände möglichst direkt an der Fassung sitzen sollen. Bei der ersten Triode sehe ich da nichts. Das sind mehr so Fragen, da ich zu diesem Amp keine Unterlagen habe.
    Viel Glück, Christof

  • Da ich weder den Schaltplan noch das vorgeschlagene Layout des Entwicklers kenne, und außerdem die Fotos nicht die schärfsten sind, kann ich nur Vermutungen anstellen.
    Die grünen Drähte sollen wohl die Masseleitungen sein? Das ist alles andere als ein vernünftiges Massekonzept. Viele andere Leitungen liegen in mehr oder weniger eleganten Bögen kreuz und quer durchs Chassis. Andere Leitungen sind zusammengebündelt. Je nach Phasenlage und „Inhalt“ der Leitungen kommt es hier zu unerwünschten Kopplungen.
    Ich empfehle dir den Amp neu aufzubauen und dich dabei an die Vorgaben der Baumappe zu halten. „Eigenkonstruktionen“ sollte man nur versuchen, wenn man weiß was man tut.
    Gruß Axel

    PS: Hat dein befreundeter Elektroniker sich auch Gedanken darüber gemacht, ob der Netztrafo die 2 x 220 Mikrofarad verkraftet?

    Einmal editiert, zuletzt von striker52 (4. April 2018 um 10:06)

  • Das ging mir auch durch den Sinn, als ich den Thread las - "viel hilft viel" ist bei den Kondensatoren schnell zu viel (abgesehen vom fragwürdigen Nutzen, da ich das Netzteil schon sinnvoll ausgelegt habe ;-)), wenn der Trafo das nicht schafft. Beim J5 ist das aber kein Problem, weil der Trafo größer ausgelegt ist als notwendig (gleiches Modell wie beim M15 und A15). Warum das Massekonzept alles andere als vernünftig sein soll musst du mir bitte erklären - eine echte Sternmasse ist sehr vernünftig...

  • Zum Massekonzept:
    Ich schicke nochmal voraus, dass ich weder den Schaltplan noch einen Layoutplan des J5 kenne; ich beziehe mich auf die (unscharfen) Fotos in diesem Thread.
    Bei einem Sternkonzept fasst man die Masseleitungen jeder einzelnen Stufe an einem Punkt zusammen und geht dann von diesem Punkt zum zentralen Stermassepunkt. Das kann ich auf den Fotos nicht erkennen. Hier sieht es so aus, als würde jeder einzelne Massepunkt im Verstärker mit einem eigenen Draht an einen gemeinsamen an einen zentralen Punkt geführt. Außerdem glaube ich mindestens zwei separate „Sternpunkte“ im Chassis zu erkennen.
    Ein weiteres bewährtes Massekonzept ist das Busmassekonzept.
    Massekonzepte sind ausführlich auf der Internetseite des „Valve Wizard“ beschrieben.
    Gruß Axel

  • Ironie an /Gut dass mir das als Entwickler der MADAMP Verstärker mal jemand erklärt / Ironie aus
    Falls es dich interessiert: Der J5 hat eine einstufige Sternmasse (und da das einwandfrei funktioniert, habe ich keinen Grund das zu ändern um Draht zu sparen), M15 und A15 haben eine Busmasse und der G3 hat eine Mischung aus Busmasse und einstufiger Sternmasse. Die Sternmasse beim J5 liegt auf einem isolierten Sammelpunkt und geht über einen 100 Ohm Hochlastwiderstand auf das Chassis (um Brummschleifen zu vermeiden). Das würde ich heute anders machen und ist auch in 99,9% der Anwendungsfälle überflüssig, schadet aber nichts...

  • Falls du‘s nicht bemerkt hast: Meine Kritik bezog sich auf den Amp des Threadstellers und, wie ausdrücklich erwähnt, nicht auf das mir nicht bekannte Massekonzept des Entwicklers. Wie popey selbst schreibt wollte er was Eigenes bauen, und dabei ist wohl, wie auch von eBernd angemerkt, ein „customized“ J5 herausgekommen, der nicht ganz so funktioniert wie gedacht. Deshalb dachte ich, dass sich deine Frage in Posting #10 auf den Amp von popey bezieht und habe entsprechend geantwortet.
    Gruß Axel

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!