Fragen zum Anvil Preamp

  • Hallo zusammen,

    ich spiele aktuell mit dem Gedanken mir den Anvil Preamp zu bauen. Der Schaltplan gefällt mir und die Sound Samples klingen auch echt gut (und vielseitig). Daher erst mal Daumen-Hoch an Andy für das Design und die ganze Arbeit die dahinter steckt!

    Mir haben sich bei den Vorüberlegungen noch ein paar Fragen aufgetan.

    1. Gibt es Erfahrungen den Anvil ohne Endstufe direkt in eine Speaker Sim zu spielen? Zur Ist-Situation: Ich habe 2 Röhrenamps (Madamp A15mk2 mit 2x12" und ein Laney Cub 12R) die ich aber selten laut spielen kann. Den Madamp spiele ich meist ohne die Lautsprecher direkt in eine selbst gebaute Load-Box die aus der Dummy Load und einer zerlegten Behringer GI100 als Speaker Sim besteht. Das hat den Vorteil dass es auf der Bühne schön leise ist und der Mensch an der Tontechnik machen kann was er will. Und Zuhause geht das dann auf Kopfhörer (Mietwohnung). Wenn man jetzt mal von der Endstufen-Zerre absieht würde es doch reichen eine möglichst linear verstärkende Endstufe zu nehmen, ergo wenn ich es eh nur für Line Pegel brauche müsste eine Speaker Sim/DI Kombi reichen. Ich hab vor längerer Zeit mal mit der Ada Varicab rum gespielt, aber die hatte ich nicht sauber aufgebaut. Die Behringer GI100 fand ich vom Klang her ganz nett, aber halt auch unflexibel. Habt ihr da Erfahrungen mit?


    2. Ich mache mir grad eine Teile-Liste. Das einzige was ich nicht finde ist der Typ des Ringkern Trafos. Ich würd den jetzt entsprechend der Leerlauf-Spannungen zurück rechnen und komme dann auf 270V und 12,7V Sekundär. Ist das dann der "ring270" aus dem Musikding-Shop? Da steht zumindest dabei "für Röhren Preamp Projekte"


    Viele Grüße aus Braunschweig und danke schon mal für die Hilfe
    Kai

  • Hallo Kai,

    ich hab sowohl den Anvil, als auch den A15Mk2. Den Avil benutze ich zu Hause für's Recording und Kopfhörer-Spielen. Der A15Mk2 steht im Bandraum inkl. einer Dummy Load. Für das Zusammenspiel mit Band finde ich den komprimierenden Effekt der Endstufe und auch des Lautsprechers aber oft angenehm. Für das Recording nehme ich trotzdem viel lieber den Anvil: der dritte Kanal ist deutlich tighter im Vergleich zum A15Mk2.
    Als Cab-Sim verwende ich meistens die Condor CabSim (je nach musikalischer Situation nach original Condor Schaltplan mit weniger Mitten oder den Marshall-Mod mit weniger Mittenbeschneidung): http://www.runoffgroove.com/condor.html
    Die Condor hat einen rigorosen High-Pass, aber das tut dem späteren Mix in den meisten Fällen sowieso gut.
    Auch die CabSim von TubeTown habe ich zu Hause. Diese kommt qualtiativ aber trotz mehreren Wahlmöglichkeiten beim Sound nicht an die Condor ran. Meiner Meinung nicht für High Gain geeignet, aber für softere Verzerrungen manchmal eine interessante Wahl.

    Grundsätzlich denke ich, dass der Anvil auch für den von dir anvisierten Live-Betrieb mit CabSim wunderbar geeignet ist.

    Bzgl. Trafo: keine Lust auf den Bausatz?

  • Hallo CC-Top,

    vielen Dank für den Link zu den Condor Plänen. Das muss ich mir heute Abend mal in Ruhe durchlesen.
    Hab grad gesehen dass es da auch einen Stapel Sound Samples auf Youtube gibt. Mal schaun.

    Mein Plan ist aktuell mir erst mal einen Überblick zu verschaffen und eine Teile-Liste zu schreiben. Dann kann ich durchgehen und schauen ob sich der Bausatz lohnt oder ob ich nur die Platinen bestelle. Aus dem Schaltplan+Layout sieht man ja ganz gut welche Spannungsbereiche usw. die Kondensatoren abdecken müssen. Ich müsste auch noch ein 19" 2HE Gehäuse haben usw.

    Vermutlich würde ich das auch leicht abwandeln, da ich keine MIDI Schnittstelle brauche. An dem Sockel für den ATMega kann ich ja die 4 Steuerleitungen für die Relais auch direkt abgreifen. Dann wäre es mir da eher wichtig direkt eine CabSim + DI mit in das Gehäuse zu setzen.

    Viele Grüße
    Kai

  • Hab mir jetzt mal die Condor CabSim angeguckt. Sieht an sich ziemlich gut aus. Hat die mal jemand mit der Palmer PDI-09 verglichen für den Fall dass man sie direkt am Preamp betreibt? Abgesehen vom Frequenzgang eines Gitarrenlautsprechers müsste man ja eigentlich noch etwas die Kompression der Lautsprecher-Membran bei stärker ausgesteuerten Signalen nachbilden. Dann hat man ja den Großteil der Klangeigenschaften abgedeckt (angenommen die Endstufe arbeiten rein im linearen Bereich).

    Ich habe mir jetzt so grob eine Bauteil-Liste gemacht. Hat es eigentlich einen Grund dass es diese Dokumente nicht gibt? Bei dem Madamp Bausatz fand ich waren einige Teile etwas sehr günstig (z.B. die Schalter). Da gucke ich dann lieber, dass ich mir die Teile einzeln suche.

    Zum Thema Spannungsregler: Ich hab häufiger mal gelesen dass der 7812 etwas heiß wird. Die Röhren müssten den ja mit knapp 750mA belasten. Bei 18V Eingangsspannung muss der also knapp 4,5W verbraten. Da es in dem Gehäuse ja keine richtige Konvektion (bzw. nur stark eingeschränkt) gibt müsste der ja schon ziemlich groß dimensioniert sein. Mit was für einem Wäremewiderstand wird denn da beim Bausatz gerechnet?

    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo,

    "...der Spannungsregler ist nicht ohne Grund ein Low Dropout LM2940CT12." - Ich weiß zwar nicht, in welcher Schaltung der sitzt, aber die tatsächliche Verlustleistung wird von der Ein-/Ausgangsspannungsdifferenz (und dem Strom) bestimmt. Also wird der LM2940CT12 bei 18 V Eingang genauso heiß wie ein 7812.
    Das Low Dropout besagt ja nur, daß man mit einer deutlich niedrigeren Eingangsspannung reingehen kann. Wenn man das aber nicht tut...

    Gruß, Bernd

    Jaichweiß (Andy Pipkin)

  • Ja, das stimmt natürlich. Mir ist aber grad aufgefallen dass der LM2940 ziemlich viel Spielraum dabei hat. Bei einer maximalen Junction Temperatur von 150° und einem gesamt Wärmewiderstand von 6K/W komme ich auf 126°C maximale Umgebungstemperatur. Also im worst case verbrennt man sich die Finger aber dem Regler passiert nix.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!