unbekannten Netztrafo ausmessen

  • Hallo,

    Kurz zu mir: Ich war hier früher schon aktiv, habe aber meine Zugangsdaten nicht mehr, zwischenzeitlich gab es ein neues Board und somit auch einen neuen Namen. Ansonsten: Habe früher vieles gebaut, vor allem FX, aber auch mehrere Röhrenamps repariert und gemoddet. Bin also nicht ganz unvorbelastet.

    Zur Sache: Habe hier einen zerfledderten Selbstbauamp aus den 80ern (?) liegen, Restauration lohnt bei den Schäden und in Anbetracht eines fehlenden Schaltplans nicht. Aber: 2xECC83, 4xEL84, passender AU und Drossel, daher der Gedanke, einen AC30 daraus zu basteln. Das Netzteil war merkwürdig mit Brückengleichrichtern zusammengewurstelt. Nun würde ich gerne herausfinden, was der Trafo abgeben kann - ob er also für mein Vorhaben geeignet ist. Wichtig wäre also, ob er auch mit Röhrengleichrichter, 3xECC83 und EL84 zurechtkommt und die passende Anodenspannung bei Röhrengleichrichtung liefern kann.
    Nun habe ich versucht, die Leistungsdaten durch folgende Messungen abzuschätzen: Leerlaufstrom primär, Leerlaufspannungen sekundär, Spannungsabfall bei versch. Widerlingen.
    Ergebnisse:
    Er sollte Pi mal Daumen ca. 60W liefern.
    Die Leerlaufspannungen betragen:
    Sek1: 299V
    Sek2: 13,6 bzw. je 6,8 beim Mittelabgriff
    Sek3: 26,7V bzw. 10,9 bzw. 15,8 beim Mittelabgriff.
    Bei den Werten für den Spannungsabfall scheine ich aber nur Mist gemessen zu haben; es ergeben sich nach Auftragen der U/I-Linie viel zu niedrige Stromstärken. So hätte der alte Amp niemals laufen können. Vor allem kommen keine ausreichenden Heizströme heraus. Aber auch der Wert von 6,6mA bei einem Spannungsabfall von 10V kommt mir bei Sek1 recht klein vor.

    Meine Frage:
    Habe ich Mist gemessen oder ist mein Vorgehen im Allgemeinen evtl. Blödsinn? Wenn letzteres, wie sollte ich vorgehen? Habe das früher immer so gemacht, allerdings bisher nur bei kleinen Trafos für Niedervolttransformation, da kam ich so immer auf eine brauchbare Abschätzung.

    Gruß,

  • hallo,

    mit der Gleichrichterröhre wird es schwierig. Der AC30 verwendet eine Gz34 als Gleichrichterröhre. Diese
    benötigt eine separate Wicklung auf dem Netztrafo, die bei 5V 1,9A liefern kann. Da die Gz34 als
    Zweiweggleichrichter arbeitet braucht du (normalerweise) auf dem Netztrafo eine Hochvoltwicklung mit
    Mittelanzapfung (CT) .
    Alternativ könnte die Gleichrichterröhre bei deinen 299V durch zwei Dioden zu einem Brückengleichrichter
    erweitert werden.
    Unterm Strich macht der Trafo bei deinem Vorhaben wenig Sinn, und sollte für ein anderes Projekt, das keine
    Röhrengleichrichtung benötigt, eingesetzt werden.

    Gruß ,loco

    ein geeigneter Trafo könnte so aussehen. (bis auf die sehr großzügig bemessene 5V-Wicklung)

    2 Mal editiert, zuletzt von loco (30. Dezember 2016 um 09:46)

  • Aktuelle Vöxe haben Diodengleichrichter und bilden die Reaktion eines Röhrengleichrichters bloß nach. Soll gut funktionieren, einen großen klanglichen Einfluss hat das beim AC30 eh nicht.

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