M15Mk1 - Schalter und Poti kratzen

  • Weil in unserer Wareneingangskontrolle (großer deutscher Elektrokonzern) ebenfalls seit Jahrzehnten immer wieder entsprechende Geräte mit lackiertem Gehäuse und Kontaktscheiben negativ auffallen.
    Gruß Axel

  • Beim Messen der Massewiderstände komm ich je nach Stelle auf ca. 0,1 Ohm, denke da setze ich die Woche noch einmal etwas Schleifpapier an und versuche es zu optimiere, danke :) - erklären kann ich mir die Gleichspannung aber dadurch noch nicht - wenn der Standby an ist kann ja eigentlich nichts durch den Gleichrichter fließen, da dieser nicht am Strom ist :/ nehmen die Röhren ihre "Teilfunktion" als Gleichrichter durch die Heizspannung zu ernst;)? Besten Dank und liebe Grüße!

  • Hey Leute,

    ich habe die ein oder andere Lötstelle nachgebessert und die Massepunkte angeschliffen - die Massewiderstände betragen jetzt 0 Ohm, leider hat sich das Problem dadurch nicht gebessert. Habe die Vorstufen durch TAD-Röhren ersetzt - damit ist der Klang zwar etwas besser ;), jedoch ist immer noch eine Gleichspannung auf dem Eingang. Im Komplettbetrieb sind es 54 mV. Wenn der Standbyschalter an ist ca. 734 mV, wobei mir hier aufgefallen ist, dass die Spannung um ca 1 mV pro Sekunde ansteigt - so dass es nach einer Minute so ca. 790 mV sind :/ . Nach wie vor sehr irritierend, weil ja formal keine Gleichspannung zu dem Zeitpunkt anliegt - habt ihr noch Ideen?

  • Mach mal, wie bereits in einem frühen Post gefordert, eine Zeichnung des Schaltplans vom Bereich Eingangsbuchse und 1. Röhre. Zeichne da genau deine Messpunkte und Messwerte ein. Wenn du schreibst "750mA am Eingang", weiß keiner wo das genau ist. Mache die Messungen mit und ohne eingestecktes Gitarrenkabel, sowie vor und nach dem Widerstand, der von der Buchse zum Gitter der Röhre führt.
    Bist du sicher, dass du die Eingangsbuchse korrekt verdrahtet hast? Da werden gerne Fehler gemacht. Poste ein deutliches Detailfoto der Eingangsbuchse.

  • 1. Standby geschlossen / Betriebsmodus
    Eigentlich soll die Buchse bei gezogenem Stecker die Signalleitung über den Schaltkontakt auf Masse legen. An den Gittern würde dann Null Volt gegen Masse liegen. Solange der 47n Kondensator in der Schaltung liegt ist die Signalleitung gleichstrommäßig unterbrochen, und das Gitter liegt über den 1M Widerstand auf Masse.
    Wenn du die Klampfe anstöpselt, ist der Schaltkontakt offen, und die Signalleitung sowie das Gitter liegen über 1M an Masse. Die Katode ist 0,77 V positiver als Masse, also ist das Gitter relativ zur Katode -0,77V. Zwischen Gitter und Katode müsstest du -0,77V messen.

    2. Standby offen / Anodenspannung abgeschaltet
    Da die Katode immer noch Elektroden emittiert und die Anode "abgeschaltet" ist, bleiben Elektronen im Gitter hängen. Das führt zu minimalen "Restströmen". Die 50mV könnten daher rühren, aber auch vom Messgerät herrühren. Darüber würde ich mir keinen Kopf machen.

    Überbrücke mal den 47n Kondensator, und wiederhole die Messungen bei geschlossenem Standby und mit sowie ohne Gitarre angesteckt. Dann sehen wir weiter.

  • Hey,
    habe den Kondensator überbrückt. An den Messwerten ändert sich nichts, abgesehen davon, dass bei gezogenem Klinkenstecker Masse gegen Gitter = 0V ist und die 50 mV Gleichspannung bei Standy offen wieder an der Gitarre anliegen und Schalter und Poti kratzen :/
    LG

  • Okay, den Modus "Standby offen" ignorieren wir zunächst mal. Da spielen auch Effekte wie die Ladungen von Kondensatoren, die sich über Widerstände nur langsam entladen u.ä. eine Rolle. Betrachten wir mal den Betriebsmodus (Standby geschlossen).

    Wenn bei "Standby geschlossen" -50mV am oberen Ende des 1M Widerstands anliegen (und diese sich dann logischerweise bis an die beiden Gitter der V1 fortsetzen), dann bedeutet das, dass durch den 1 M (von unten nach oben) ein Strom von I=U/R = 0,05V/1000000Ohm = 0,00000005A d.h. 0,05µA fließt. Dieser Strom ist so gering, dass es sich entweder um Messfehler des Messgeräts handelt oder um irgendwelche "Schmutzeffekte" der verwendeten Röhre. Ich glaube nicht, dass so geringe Ströme für das Kratzen der Potis verantwortlich sind.

    • Hast du mal den 1M Widerstand gemessen?
    • Mißt du die 0,05 Volt auch wenn du den Buffer vor dem Amp hast?
    • Wie ist die Ausgangsschaltung des Buffers?
    • Wie sind die Messwerte, wenn der Amp nach längerer Auszeit bei geöffnetem Standby eingeschaltet wird?

    Da ich die Schaltung des Amps und dessen Massekonzept nicht kenne, bin ich hier mit meinem Latein am Ende. Vielleicht kann sich ja der Erfinder des Amps mal äußern.
    Gruß Axel

  • Hey,
    der 1M Widerstand liegt ziemlich genau bei 998 bis 1002 Ohm je nachdem wie meine Hände zittern ;).
    Die 0,05V messe ich auch wenn ich dem Buffer vor dem Amp habe.
    Letztendlich ist es auch egal welches Effektgerät ich dazwischen schalte, die Grundidee ist ja, dass bei allen mindestens ein Kondensator im Schaltkreis ist, der die Gleichspannung abfängt. Bei dem Verstärker habe ich darauf hin abweichend vom Grundplan den Eingangskondensator wie oben ein gelötet. Dies löst zwar formal das Problem, der kausale Grund dafür ist aber nicht weg.
    Wenn der Amp länger aus ist und ich diesen im Standbymodus anschalte läd sich der Eingang in kurzer Zeit von 0 auf -750 mV auf, bei Standby offen fällt es dann auf -50 mV ab (bei gesteckten Klinkenkabel).
    Letztendlich hat der Röhrenwechsel das Problem ja schon etwas gebessert (die T080 im Eingang und die zwei T008 Röhren in V2-V3 haben dem Klang viel Mitgegeben und auch die Anodenspannungen näher an die Mustermesswerte gebracht). Der Verstärker an sich klingt wahnsinnig gut und muckt auch nicht rum. Es wurmt nur halt nach wie vor, dass dieser kleine Fehler besteht ;)
    LG

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