Custom Footswitch für Cleanboost, Fat-Switch und Reverb

  • Hey,

    Immo ist schon richtig, es geht ja im Moment um die Bias-Einstellung nicht um den Clean Boost.

    Im Video sieht es so aus als wenn R51/52 einfach durch ein (50k) Trimmpoti ersetzt wurden. Das funktioniert zwar, dabei muss man aber aufpassen, dass das Poti niemals ganz zugedreht wird - dann hat man nämlich keine Bias-Spannung mehr! Außerdem ist es mir immer zu riskant, die Bias-Spannung an den Schleifer zu hängen.
    Möglich wäre auch den Trimmer als regelbaren Widerstand in Serie mit R52 zu schalten, R52 würde ich dann verkleinern auf etwa 15k und ein 25k Poti nehmen. Damit kann die Bias-Spannung nicht 0 werden und selbst wenn der Schleifer abhebt, brennt die Endstufe nicht durch.

    BTW: die im Video gezeigt Bias-Messung über die Primärwicklung des AÜ ist IMO suboptimal. Ich würde einen Bias-Adapter verwenden oder 1 Ohm Messwiderstände nachrüsten.

    Grüße
    Mathias

  • Nochmal zum Cleanboost:

    Ich muss nochmal blöd nachfragen, und bitte um schnelle Antwort (weil gleich eine Auktion abläuft...):
    Kann ich statt der 1n4448 auch eine 1n4148 oder eine andere SI-Diode aus dem Shop nehmen? Und statt dem J111 einen J201, 2n5457 o.ä.?

  • Hallo,


    Diode ist wirklich egal, 4148 oder 4448.

    FET ist nicht so einfach. Der J111 ist ein Schalt-FET für den im Datenblatt auch ein "ON"-Widerstand (30 Ohm) angegeben ist. Die von dir vorgeschlagenen sind lineare (also Verstärker-)FETs - da findest du auch keine Angaben zum ON-Widerstand.

    Ausprobieren...

    Ich habe auch schon BF245A gesehen, mit denen das Hallsignal von der Spirale kurzgeschlossen wurde...

    Der erreichbare, minimale ON-Widerstand ist im Zusammenhang mit dem Rk der Röhre zu sehen, den er überbrückt. Je kleiner der ON-Widerstand umso größer der Boost-Effekt bei auf Null gedrehtemTrimmer...

    Gruß, Bernd

    Jaichweiß (Andy Pipkin)

  • Danke!
    Dann geht die nächste Bestellung halt an Uwe, der hat den J111. Lange rumprobieren tue ich bei diesem Amp nicht, dazu ist der mechanische Aufbau zu nöckelig. Wenn ich die Platine noch dreimal rein und raus klappe, kann ich anfangen, die gebrochenen Flachbandkabel zwischen Hauptplatine und Röhrenpaltine zu ersetzen...


    ---------------------------------
    Wie ich es mit dem Biaspoti löse, weiß ich noch nicht. Bill M's Version (50k Trimmer statt R51/R52) ist ja wirklich suboptimal. Evtl mache ich diese Variante mit zwei Trimmern: http://home.comcast.net/~machrone/bjr/bjbias.htm

    Bias messen per 1R-Messwiderstände wäre natürlich schön, aber die "mal eben" nachrüsten ist nicht so einfach möglich, da Platinenbauweise...

    mfg, Immo

  • Moin Immo,

    die Variante aus dem Link hat wieder den Nachteil, dass die Bias-Spannung am Schleifer hängt. Wenn der Schleifer mal abhebt, ist die Bias-Spannung weg. Abhilfe schafft ein Widerstand (ca. 220k) vom Eingang des Potis zum Schleifer. Oder eben die Variante als regelbarer Widerstand.

    Zwei Potis halte ich nicht für nötig, man sollte sowieso immer ein gematchtes Paar einsetzen dann erübrigt sich das zweite Poti.

    Grüße
    Mathias

  • Schätzt doch mal bitte, wie groß R1 sein sollte!
    Oder weiß der Threaderöffner inzwischen, was Bill M verwendet?

    mfg, Immo

  • Hallo,

    ich würde ihn 5...10x größer als den Rk der Röhrenstufe wählen, die ich mit der Boost-Schaltung modifiziere.
    Bei einem (typischen) Rk von 1,5 kOhm wäre das ein Trimmer von 10k oder 22k.
    Je größer der Trimmer, umso feiner ist der Boost-Faktor (Verstärkung mit BOOST EIN zu Verstärkung BOOST AUS).

    Wenn man eh einen ordentlichen Sprung haben will, würde auch ein 5k Trimmer gehen. Man kann einen solchen Wert natürlich auch mit einem Trimmer mit höherem Nennwiderstand einstellen, nur wäre ein 5k-Trimmer feinfühliger einzustellen.

    Wer mit dieser Schaltung einen maximalen Gainsprung errreichen will (also Trimmer auf Null), sollte bedenken, dass dann der ON-Widerstand des FET den maximalen Gain vorgibt.

    Gruß, Bernd

    Jaichweiß (Andy Pipkin)

  • Noch eine ganz andere Frage zum Blues jr...

    Bill Machrone schlägt einen Mod vor, der den Preamp eher auf die Werte größerer Fenderamps bringt, Ziel: "crisper tone and greater headroom":
    - R55 und R33 werden von 10k auf 2k2 verkleinert
    - R3 und R10 werden von 100k auf 82k verkleinert

    Schaltplan

    Angenommen, ich will eigentlich nur mehr Headroom, aber der Ton ist mir crisp genug - was ändern?

    Außerdem hat mein Amp einen nachträglich eingefügten Kathodenfolger. Muss daran auch etwas verändert werden?

    mfg, Immo

  • Zitat von loco;345848

    hallo
    R4 ist in Verbindung mit C2 dafür zuständig den Fet nicht aprupt durchzusteuern.
    Dadurch werden Umschaltgeräusche vermieden.

    Gruß --.- loco


    Soll heißen, dass der besser nicht weggelassen werden sollte? Wie groß würdest du ihn wählen, 22k wie beim Fat Boost an V1A? Beim Clean Boost Kit von Bill M scheint R4 ja zu fehlen, über Probleme mit Schaltgeräuschen hätte ich noch nichts gelesen.

    mfg, Immo

    PS: Wichtiger ist mir grad #49, da ich dafür ggf noch Teile besorgen müsste...

  • Clean Boost Modul so geschrumpft, dass es perfekt in den frühen Blues Jr mit Green Board passt.
    R38 auslöten, beim neuen R38 die Beine lang lassen und die Platine damit an die Hauptplatine anlöten. Wenn man den reverb Mod gemacht hat, ist ein Loch von R56 frei, wo man eine weitere Abstützung anlöten kann (und an die Lötaugen be b1/c1).
    Man spart sich im Vgl zu Bill M's Modul die Verschraubung, das abgeschirmte Kabel und $45...

    mfg, Immo

    PS: Wer schaut nochmal auf Beitrag 49?

  • Hi Immo,

    Zitat von roseblood11;345847


    Noch eine ganz andere Frage zum Blues jr...

    Bill Machrone schlägt einen Mod vor, der den Preamp eher auf die Werte größerer Fenderamps bringt, Ziel: "crisper tone and greater headroom":
    - R55 und R33 werden von 10k auf 2k2 verkleinert
    - R3 und R10 werden von 100k auf 82k verkleinert

    Es geht hier i.m.h.o nicht unbedingt um Höhenanhebung, sondern eher um das
    Verhalten der ersten beiden Röhren bei Übersteuerung.

    Wenn man R33 und R55 verringert, steigt die Betriebsspannung der ersten beiden
    Stufen (R33 und R55) und des Phaseninverters (R55). Wenn man R3 und R10
    verringert, steigt die Anodenspannung der ersten beiden Stufen im Arbeitspunkt, und die
    Ausgangsspannung jeder der beiden Stufen hat nach unten mehr „Headroom“ oder
    „Swing“, d.h. an der Anode klippt die Röhre bei niedriger Ausgangsspannung
    (positive Eingangsspannung, großer Anodenstrom) später als bei hoher
    Ausgangsspannung (negative Eingangsspannung, kleiner Anodenstrom).

    Das kann insofern wichtig sein, als daß die interessante Übersteuerung am
    Gitter der Röhre bei Gitterströmen passiert. Soll diese Übersteuerung wirksam
    werden, muß natürlich auch darauf geachtet werden, daß dann an der Anode noch
    genug „Luft nach unten“ ist, und nicht schon die Ausgangsspannung an der Anode
    begrentzt wird, bevor die Begrenzung über den Gitterstrom wirksam wird.

    Und diese verschiedenen Verzerrungen klingen dann auch anders, es geht also
    wohl nicht um mehr Höhen.

    Zitat von roseblood11;345847


    Angenommen, ich will eigentlich nur mehr Headroom, aber der Ton ist mir crisp
    genug - was ändern?

    Nun, schrittweise ausprobieren. Möglicherweise reicht es, den ersten
    Siebwiderstand größer zu machen, um die Anodenspannung für den Phaseninverter
    zu erhöhen.


    Zitat von roseblood11;345847

    Noch eine ganz andere Frage zum Blues jr...
    Außerdem hat mein Amp einen nachträglich eingefügten Kathodenfolger. Muss daran auch etwas verändert werden?

    Schad' ja nichts, aber was solls?
    Was sollte der Kathodenfolger denn erreichen?

    Die normale Röhrenstufe ECC83 in Kathodenschaltung mit Anodenwiderstand 100k
    hat einen relativ hohen Ausgangswiderstand (Anodenwiderstand 100k parallel
    Innenwiderstand etwa 60k).

    Das ist bsp.weise für Marshall-Tonestack recht viel und möglicherweise der
    Grund, warum man dort einen Kathodenfolger vorschaltet. Das Fender-Tonestack
    ist hochohmiger und ein vorgeschalteter Kathodenfolger ist nicht üblich,
    möglicherweise, weil er nicht notwendig ist.

    Sorry, nichts genaueres weiß man oder besser ich da nicht, warum wurde der Kathodenfolger
    denn eingebaut.

    Ansonsten kannst du ja versuchsweise den Ausgangswiderstand des Kathodenfolgers
    nachbilden, indem du einen Widerstand, sagen wir 39k zwischen Kathodenfolger
    und Tonestack einfügst.


    Gruß

    Torsten

    P.S.: So ein paar Widerstände kann man doch eh auf Vorrat mitbestellen,
    die sind doch nicht soooo teuer.

  • Zitat von beano;344762

    Moin Immo,

    die Variante aus dem Link hat wieder den Nachteil, dass die Bias-Spannung am Schleifer hängt. Wenn der Schleifer mal abhebt, ist die Bias-Spannung weg. Abhilfe schafft ein Widerstand (ca. 220k) vom Eingang des Potis zum Schleifer. Oder eben die Variante als regelbarer Widerstand.

    Zwei Potis halte ich nicht für nötig, man sollte sowieso immer ein gematchtes Paar einsetzen dann erübrigt sich das zweite Poti.

    Grüße
    Mathias

    Angenommen, ich mache doch die einfache Variante, mit 50k-Trimmer als Spannungsteiler, der R51 und R52 ersetzt. (Plan in Beitrag #39)
    Kann ich dann den 220k parallel zum (ehemaligen) R51 hinzufügen?

    Dass man den Trimmer versehentlich ganz zu drehen könnte, ist ja ein vermeidbares Risiko. Dass die Endstufe Schaden erleidet, weil evtl der Schleifer abhebt, möchte ich aber doch gerne vermeiden.

  • Zitat von roseblood11;344600

    Wie ergänzt man den Blues Jr am besten durch einen Biasregler?
    [ATTACH=CONFIG]11596[/ATTACH]

    Bisher habe ich nur R52 variiert (Festwiderstände, 27k oder 30k), entsprechend hätte ich den nun durch einen Trimmer ersetzt.

    In diesem Video sieht es aber so aus, als wenn der Trimmer R51 und R52 ersetzt, also wohl als Spannungsteiler?
    http://billmaudio.com/wp/?page_id=1155

    Was ist nun besser? Sollte man für beide Varianten einen 50k Trimmer nehmen? Erreicht werden soll eine eher "coolere" Einstellung, mit dem TO22 AÜ.

    mfg, Immo

    Hallo Immo,

    besser wäre es i.m.h.o, R51 drinzulassen und R52
    durch die Parallelschaltung des Trimmers 50k und
    eines Widerstand 68k oder 100k zu ersetzen; wenn
    das im Amp baulich sinnvoll umzusetzen ist.

    Das hat den Vorteil, daß für eine größeren Bereich
    des Trimmers sinnvolle Einstellungen möglich sind,
    d.h. daß sich der Bias etwas feinfühliger einstellen läßt.

    Gruß

    Torsten

  • So hab ich es dann letztlich auch gemacht, allerdings mit 220k Widerstand.
    ------------------------------------------------------------------------

    Anbei ein Bild des eingebauten Cleanboost-Moduls. Funktioniert gut so, der 20k Trimmer ist allerdings arg groß, 10k reichen bei weitem, auch 5k, wenn man einen deutlichen Pegelsprung will. Da ich sowieso einen doppelten Fußschalter rumliegen hatte, habe ich auch den Fat-Switch fußschaltbar belassen, wozu natürlich die Buchse gegen eine Stereobuchse getauscht werden musste - dabei ist dann die Murkslösung mit der kleinen Buchsenplatine gleich ganz rausgeflogen und auch die Speaker-Buchse wurde durch eine solidere ersetzt. Eigentlich braucht man aber nicht beide Fußschaltoptionen nebeneinander, wobei der Cleanboost für mich viel praxistauglicher ist, als der Fatboost.

    Auch der neue AÜ (TO-22 von Heyboer, bezogen über Bill M) hat den Amp nochmal ganz deutlich aufgewertet. Die kleine Kiste hat mit einem Blues Jr in Originalzustand jetzt wirklich klanglich kaum noch Ähnlichkeit, wirkt drei Nummern größer, klarer, transparenter, aber untenrum auch gewaltig voller. Auch der Zerrsound hat erheblich gewonnen. Optisch hab ich ihn nicht verändert (außer Potiknöpfen in creme, die eh fällig waren, weil ich die Schrottpotis gegen frei verdrahtete ersetzt habe), die Kiste bietet jetzt das perfekte Understatement, das gefällt mir sehr.
    Es bleibt der Eindruck zurück, dass Fender hier einen an sich ordentlichen Amp ohne Not absichtlich kastriert, vermutlich, um das Geschäft mit den teureren Modellen nicht zu beeinträchtigen. Denn die wichtigsten Änderungen betreffen Bauteilwerte, kosten also mehr oder weniger gar nichts. Gut, der originale AÜ ist zu schwach auf der Brust, aber den aufzuwerten alleine würde den Amp kaum verteuern. Der originale Speaker von Eminence ist gar nicht schlecht, ich ziehe jetzt zwar den Greenback deutlich vor, aber das ist eher eine Geschmacks- als eine Preisfrage.
    Zeitweilig hatte ich einen anderen Speaker drin, aus einem Carvin-Amp, mit deren Label, aber von Eminence hergestellt, vermutlich eine Kopie des Vintage 30. Für rotzige Zerrsounds fand ich den auch nicht übel, clean hat er mich nicht überzeugt. Dieser Speaker ist übrigens demnächst abzugeben.

    mfg, Immo

  • Hallo!

    Ich habe meinem Blues Junior (Green Board, Rev. C) nun auch einige Billm-Mods und einen neuen Ausgangstrafo spendiert. Ich bin echt begeistert, toller Sound, man will gar nicht mehr aufhören zu spielen...

    Zum Abschluss möchte ich jetzt noch einen Fussschalter für den neu hinzu gekommenen Clean Boost (der für meine Ohren gar nicht sehr viel anders als der Fat-Switch klingt, dies nur nebenbei) sowie den Fat-Switch bauen.
    Erste Tests haben ergeben, dass sowohl Low current LEDs als auch die LEDs von den neuen "beleuchteten Fussschaltern" (mit 1kOhm Vorschaltwiderstand) über die Leitung vom Amp (15V; 0.6mA) zum leuchten zu bringen sind.
    Weiter vorne in diesem Thread steht folgendes:

    Bei 15V wäre es vielleicht sogar sinnvoll auch zwischen Fußschalter und LEDs noch Dioden zu machen, denn 15V sind für eine LED vielleicht schon ein bisschen zu viel in Sperrichtung. Die meisten Hersteller geben 5V als Grenze an. Mit 9V ging es bisher auch noch immer, aber bei 15 fange ich an ein wenig zu grübeln.

    Das verstehe ich zu wenig. Wo genau muss ich Dioden einbauen und in welche Richtung? Welche Diode ist am besten geeignet?

    Danke schon mal für eure Hilfe!

    Beste Grüsse
    Heinz

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